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Warum ist eine Defibrillator Pflicht sinnvoll?
Ein plötzlicher Herztod zählt zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. In solchen Notfällen kann ein Defibrillator, auch AED (Automatisierter Externer Defibrillator) genannt, Leben retten. Diese Geräte wurden speziell so entwickelt, dass sie auch von Laien bedient werden können, um den Herzrhythmus wiederherzustellen und die Überlebenschancen zu maximieren.
Derzeit gibt es keine allgemeine gesetzliche Verpflichtung zur Bereitstellung von Defibrillatoren in Betrieben oder öffentlichen Gebäuden. Doch jeder Moment zählt: Mit jeder Minute nach einem Herzstillstand sinken die Überlebenschancen um etwa 10 %. Aus diesem Grund empfehlen Berufsgenossenschaften (BGBau) den Einsatz von AEDs auf Großbaustellen mit mehr als 100 Mitarbeitenden. Ob ein Unternehmen ein solches Gerät bereitstellt, wird in der Regel anhand einer individuellen Gefährdungsbeurteilung entschieden.

Auch in öffentlichen Gebäuden wie Sporthallen, Schulen, Flughäfen oder Einkaufszentren ist der Einsatz eines Defibrillators sinnvoll. Die Installation eines solchen Geräts könnte die Sicherheit von Besuchern und Mitarbeitenden erheblich steigern, da es im Notfall eine schnelle und effektive Hilfe bei einem plötzlichen Herzstillstand ermöglicht.
Defibrillator Pflicht in öffentlichen Gebäuden
Betreiber öffentlicher Gebäude sind nicht gesetzlich verpflichtet, Defibrillatoren zu installieren. Allerdings besteht an Orten mit hohem Menschenaufkommen, wie Bahnhöfen, Flughäfen, Einkaufszentren oder Sportstätten, ein besonderer Bedarf. In solchen Fällen kann ein Defibrillator entscheidende, lebensrettende Hilfe leisten.
Die Bundesärztekammer empfiehlt den Betreibern öffentlicher Einrichtungen, im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung Maßnahmen zur Minimierung möglicher Risiken zu treffen. Der Einsatz eines AED im Falle eines Herzstillstandes oder Kammerflimmern kann die Zeit bis zur Defibrillation entscheidend verkürzen und die Chancen auf eine Wiederbelebung erhöhen.
Bei der Anschaffung eines Defibrillators ist die Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) zu berücksichtigen, die bestimmte Anforderungen an Betreiber stellt. Der Defibrillator sollte an einem gut sichtbaren und leicht zugänglichen Ort platziert werden. Außerdem sollten Schulungen angeboten werden, um Ersthelfer auf den sicheren Umgang im Notfall vorzubereiten. Regelmäßige Wartungen und die Überprüfung der Funktionsfähigkeit des Geräts sind ebenfalls erforderlich
Defibrillator Pflicht in Firmen
Auch wenn keine ausdrückliche Pflicht zur Anschaffung von Defibrillatoren in Betrieben besteht, fordert § 4 Abs. 5 der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) von Arbeitgebern geeignete Mittel und Einrichtungen für die Erste Hilfe bereitzustellen. Viele Betriebe haben sich inzwischen entschieden, AEDs zur Verfügung zu stellen.
Die genaue Notwendigkeit von Defibrillatoren wird im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung des Unternehmens ermittelt. Diese Beurteilung, die unter anderem mit Unterstützung von Fachkräften für Arbeitssicherheit und Betriebsärzten erfolgt, dient der Identifikation von Risiken und der Festlegung geeigneter Schutzmaßnahmen. Die Berufsgenossenschaften empfehlen den Einsatz von Defibrillatoren beispielsweise auf Großbaustellen mit mehr als 100 Beschäftigten. Weitere Faktoren, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden, sind:
- die Größe des Betriebs,
- das Alter der Mitarbeitenden,
- betriebliche Gefahren (z. B. durch Elektrizität),
- die Wartezeit auf den Rettungsdienst.
Bei der Anschaffung von Defibrillatoren ist darauf zu achten, die Geräte sichtbar und leicht zugänglich zu platzieren. Für den Betrieb eines Defibrillators ist keine medizinische Vorbildung notwendig. Die Medizinprodukte sind speziell dafür konzipiert, dass sie von Laien bedient werden können. Dennoch wird eine Schulung von Mitarbeitern empfohlen, um die Hemmschwelle für den Einsatz zu senken und die Sicherheit zu erhöhen. Besonders Ersthelfer sollten mit der Funktionsweise des Geräts vertraut gemacht werden.
Wie hoch sind die Kosten für einen AED?
In der Regel werden die Kosten für die Anschaffung von Defibrillatoren nicht übernommen. Es gibt jedoch die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung zu erhalten. Viele Kommunen bieten Fördermittel oder Zuschüsse für die Installation und den Betrieb von AEDs an. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wenden Sie sich am besten an die zuständige Gemeinde- oder Stadtverwaltung.
Generell sollten Sie bei der Anschaffung eines Defibrillators die Wartungspflicht beachten. In Deutschland besteht eine gesetzliche Verpflichtung, den Defibrillator alle zwei Jahre einer sicherheitstechnischen Kontrolle (STK) zu unterziehen. Darüber hinaus müssen die Geräte regelmäßig überprüft werden, um ihre Einsatzbereitschaft sicherzustellen. Dazu gehören die Kontrolle des Batteriestatus, der Austausch von verbrauchten Elektroden sowie eine Funktionsprüfung des Geräts. Die jährlichen Wartungskosten liegen in der Regel zwischen 100 und 200 Euro, abhängig vom Hersteller und Modell.












