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Die Geschichte des Fieberthermometers
Die normale Körpertemperatur eines gesunden Menschen beträgt rund 37 Grad Celsius. Eine Körpertemperatur zwischen 37,5 und 38 Grad Celsius wird schon als erhöhte Temperatur bezeichnet. Steigt die Temperatur vorübergehend höher als 38 Grad Celsius, spricht man bereits von Fieber. Das Fieberthermometer (auch Fiebermesser) ist ein medizinisches Gerät, das durch Messung der menschlichen Körpertemperatur Fieber diagnostizieren kann. Laut der europäischen Norm muss ein Fiebermessgerät über einen Messbereich von mindestens 35 Grad Celsius bis 42 Grad Celsius und eine Messgenauigkeit von 0,1 °C verfügen. Das erste Gerät, das Temperaturen messen und anzeigen konnte, wurde im Jahre 1593 von Galileo Galilei gebaut. Jedoch erst Anfang des 18. Jhd. erfand der deutsche Physiker Daniel Gabriel Fahrenheit ein präzises Thermometer mit 3-Punkte-Eichung (Fahrenheit-Skala. Er verwendete als Füllsubstanz zunächst Alkohol, ab etwa 1714 dann auch Quecksilber. Das Thermometer war noch ungenau und aufgrund seiner Länge von rund 60 cm auch sehr schlecht zu handhaben. Ein kürzeres Fieberthermometer, das mit 15 cm in etwa der heutigen Größe entsprach, wurde 1867 von dem englischen Arzt Thomas Clifford Allbutt erfunden, das jedoch noch nicht gänzlich geschlossen war. Moderne Glasfieberthermometer, wie sie heute in Gebrauch sind, wurden erst im Jahr 1890 von Wilhelm Uebe, einem Drogisten entwickelt. Er hatte die brillante Idee, das Glasthermometer am oberen Ende zu zuschmelzen. Bis dahin wurden Thermometer mit einem Gipsstopfen verschlossen. Wer sich heute ein Fieberthermometer kaufen möchte, kann zwischen dem klassischen Glasthermometer, einem digitalen und einem Infrarot-Fieberthermometer wählen. Bestenfalls sollte man sich für die digitale Variante entscheiden. Digitalfieberthermometer sind schnell, zuverlässig und genau. Sie sind heutzutage weit verbreitet.
Welche Arten von Fieberthermometern gibt es?
Zur Fiebermessung stehen verschiedene Thermometer zur Verfügung:
- Ausdehnungsthermometer: Das sind die klassischen Glasthermometer. Diese Art von Fiebermessgeräten haben einige Vorteile. Sie sind wasserdicht, arbeiten batterielos und sind leicht zu reinigen. Sie enthalten eine Flüssigkeit, die sich bei Kontakt mit Wärme ausdehnt. Früher wurde dafür Quecksilber (Hg) benutzt. Seit 2009 ist zumindest innerhalb der EU der Vertrieb von Quecksilberthermometern verboten, da Quecksilber giftig ist und beim Bruch des Thermometers austreten könnte. Alternativ werden heute ungiftige Flüssigkeiten wie Alkohol, Gallium oder Galinstan zur Füllung der Thermometer verwendet. Wer in seinem Haushalt noch ein Quecksilberthermometer verwendet, sollte dieses fachgemäß entsorgen, auf eine schadstofffreie Alternative umsteigen und ein digitales Fieberthermometer kaufen.
- Digital-Fieberthermometer: Diese Art von Kontaktthermometern arbeiten mit einer elektronischen Temperaturmesstechnik. Ein Sensor erfasst die Temperatur. Das Gerät verändert dabei seinen Widerstand entsprechend der Temperatur. Die Widerstandsänderung wird von einer elektronischen Schaltung ausgewertet und in °C (Grad Celsius) oder °F (Grad Fahrenheit) auf einem LCD-Display angezeigt. Digital-Fieberthermometer haben gegenüber den herkömmlichen Glasthermometern einige entscheidende Vorteile. Sie brechen nicht und messen genauer. Außerdem ertönt am Ende des Messvorgangs ein akustisches Signal. Einziger Nachteil ist, sie funktionieren nur mit Batterien.
- Infrarot-Fieberthermometer: Bei dieser kontaktlosen Methode wird die von Stirn oder Trommelfell abgestrahlte Wärme (Infrarotstrahlung) gemessen. Jeder Körper mit einer Temperatur größer 0 Kelvin gibt Wärme in Form von Infrarotstrahlung ab. Die Wärmestrahlung wird über eine Linse aufgenommen, in einen Temperaturwert umgerechnet und als Körpertemperatur angezeigt. Die Geräte haben eine sehr hohe Messgeschwindigkeit und werden vorzugsweise von medizinischem Personal eingesetzt. Man unterscheidet zwischen Fieberthermometer Ohr, Stirn und kombinierte Ohr-/Stirnthermometer.
Ein spezielles Thermometer ist das Basalthermometer. Es dient zur Messung der Basaltemperatur. Als Basaltemperatur wird die Aufwachtemperatur, das heißt die Temperatur, die direkt nach dem Aufwachen gemessen wird, bezeichnet. Diese Methode der Temperaturmessung wird vorzugsweise angewendet, um die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft zu minimieren. Durch Messung der zyklischen Schwankungen der Basaltemperatur kann der Zeitpunkt des Eisprungs einer Frau relativ sicher ermittelt werden. Basalthermometer funktionieren wie herkömmliche Fiebermesser, messen aber in einem engeren Temperaturbereich mit höherer Genauigkeit. Die Körpertemperatur kann mit einer Genauigkeit von 0,05 Grad Celcius gemessen werden. Allerdings sind Basalthermometer auf einen Messbereich zwischen etwa 36 Grad Celsius und 38 Grad Celsius begrenzt. Die Messung erfolgt digital, entweder rektal oder vaginal. Eine in klinischen Studien mittlerweile erprobte revolutionäre Hightechmethode zur Fiebermessung sind Fiebermess-Pflaster. Das sind medizinisch zertifizierte Hautpflaster mit einem integrierten Temperatursensor. Sie werden unter dem Arm am Oberkörper angebracht und können mit einer App aktiviert, gesteuert und ausgelesen werden. Auf diese Weise kann zu jeder Zeit der bisherige Temperaturverlauf zuverlässig angezeigt werden. Diese Art der Fiebermessung hat sich für eine störungsfreie Messung über Nacht besonders bei Kleinkindern bewährt.
Wie funktioniert ein Fieberthermometer?
Für die Selbstmessung der Körpertemperatur beim Menschen gibt es verschiedene Methoden, die aber, weil die Körpertemperatur nicht überall gleich ist, unterschiedlich präzise sind. Üblicherweise wird Fieber im Mund, oder unter den Achseln oder rektal im Mastdarm gemessen, wobei der rektale Wert der Körperbasistemperatur am nächsten kommt. Die Temperatur unter der Zunge liegt etwa 0,3–0,5 Grad Celcius niedriger; die in den Achselhöhlen ist um etwa 0,5 Grad Celcius niedriger und zudem ungenau. Auch eine Fiebermessung im Ohr liegt etwa 0,3 bis 0,5 Grad niedriger als rektale Messungsergebnisse. Bei der Messung im Ohr wird der Temperaturwert über den äußeren Gehörgang am Trommelfell erfasst. Die Messsonde ist für die Messung in den Gehörgang einzuführen. Bei der Messung in den Achselhöhlen wird der Messfühler des Thermometers in die Achsel geschoben und mithilfe des Oberarms fest eingeklemmt. Bei der oralen Messung wird das Fieberthermometer unter der Zunge platziert. Die Lippen müssen während des Messvorgangs geschlossen sein. Und schließlich die rektale Messung. Dabei sollte man auf am besten auf der Seite liegen. Die Spitze des Thermometers ist mit einer geeigneten Creme, zum Beispiel Vaseline einzufetten. Dann wird das Thermometer circa zwei Zentimeter für einige Sekunden in den After eingeführt. Das Messergebnis kommt der Kerntemperatur im Körperinneren am nächsten. Leider ist diese Messmethode zugleich die unbeliebteste Variante, muss aber für einige Sekunden durchgehalten werden, damit exakte Werte erhalten werden.
Welche Fieberthermometer sind am genauesten?
Ärzte empfehlen vorzugsweise kontaktlose Infrarot-Fieberthermometer. Diese modernen Fiebermesser erlauben eine berührungslose, sekundenschnelle und prinzipiell genaue Messung im Ohr. Doch Vorsicht, auch hier kann es bei Fehlbedienung durch falsche Platzierung oder Blockierung des Gehörganges durch Ohrenschmalz zu fehlerhaften, z. B. zu niedrigeren Messergebnissen kommen. Wer ein Fieberthermometer kaufen will, sollte sich zunächst einmal unverbindlich auf dem Markt informieren. Bei der Vielzahl an Fiebermessgeräten lohnt sich ein Preisvergleich. Die Stiftung Warentest hat sowohl digitale Kontaktthermometer, Ohrthermometer, kombinierte Ohr-Stirnthermometer als auch kontaktlose Infrarotmessgeräte getestet. Im Grunde gibt es in allen Gruppen gute Geräte. Richtig benutzt liefern sie auch zuverlässige Ergebnisse. Nur beim Preis gibt es große Unterschiede.
Was kostet ein Fieberthermometer?
Digital-Fieberthermometer gibt es bereits ab 1,50 Euro. Glas-Fieberthermometer sind ab etwa 5 Euro erhältlich. Infrarot-Fieberthermometer ab etwa 8 EURO.