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Bei einem plötzlichen Herzstillstand zählt jede Sekunde. Externe Defibrillatoren sind speziell für den Ernstfall entwickelt und bieten eine benutzerfreundliche Handhabung. Durch klare Sprachanweisungen werden Laien und Ersthelfer durch den gesamten Wiederbelebungsprozess geführt, sodass eine schnelle und sichere Anwendung möglich ist.

Wann wird ein Defibrillator eingesetzt?
Ein automatischer externer Defibrillator(AED) ist ein Gerät zur Erste-Hilfe-Behandlung bei plötzlichem Herztod, häufig verursacht durch Kammerflimmern. Der AED gibt einen elektrischen Schock ab, um das Herz wieder in einen normalen Rhythmus zu bringen. Diese Geräte sind oft in öffentlichen Bereichen wie Einkaufszentren installiert und können auch von Laien genutzt werden.
Defibrillatoren sehen auf den ersten Blick aus wie Verbandskästen und sind in der Regel rot oder grün. Auf der Vorderseite ist ein Symbol abgebildet, das ein Herz mit einem Blitz darstellt, und Hinweisschilder zeigen den Standort des Defibrillators an. Das Gerät besteht aus einem Gehäuse mit zwei Kabeln, an deren Enden sich Elektrodenpads befinden. Diese werden auf der Brust des Patienten platziert, um durch einen Stromstoß den Herzrhythmus zu normalisieren.
In der professionellen Notfallmedizin werden manuelle Defibrillatoren verwendet, die ebenfalls Elektroschocks abgeben, jedoch eine präzisere Steuerung erfordern.
Was ist bei der Anwendung eines Defibrillators zu beachten?
Ein Defibrillator gibt über eine Sprachfunktion detaillierte Schritt-für-Schritt-Anweisungen, die je nach Modell durch unterstützende Zeichnungen ergänzt werden. Bei der Anwendung eines AED sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Herzdruckmassage nicht unterbrechen: Der Defibrillator sollte nur verwendet werden, wenn die Herzdruckmassage nicht länger pausiert werden muss. Bestenfalls sind mindestens zwei Ersthelfer vor Ort.
- Vorsicht bei Wasser: Der Patient sollte nicht in einer Pfütze liegen oder nasse Kleidung tragen, da Wasser Strom leitet. Auch umstehende Personen sollten nicht mit Wasser in Kontakt kommen.
- Kein Kontakt mit dem Patienten: Während die Herzrhythmusmessung und während der Stromstoß abgegeben wird, darf der Patient nicht berührt werden, um versehentliche Stromschläge zu vermeiden.
- Keine Anwendung bei Explosionsgefahr: Der Defibrillator sollte nicht bei Gaslecks oder in der Nähe von brennbaren Stoffen verwendet werden. Der Patient muss in diesem Fall an einen sicheren Ort gebracht werden.
- Einsatz bei schlechtem Wetter: Nur Defibrillatoren der Schutzklasse IP54 dürfen bei Regen oder Schnee verwendet werden. Ansonsten sollte ein trockener Ort wie ein Gebäude oder Auto aufgesucht werden.
- Vorsicht bei Herzschrittmachern: Wenn der Patient einen Herzschrittmacher hat, stellen Sie sicher, dass der AED dafür geeignet ist. Andernfalls muss ein Abstand von mindestens 2,5 cm zwischen der Elektrode und dem Herzschrittmacher eingehalten werden.
- Spezielle Vorsicht bei Kindern: Nicht alle Defibrillatoren sind für Kinder unter acht Jahren oder mit weniger als 25 kg Körpergewicht geeignet. Moderne AEDs erkennen das Alter des Patienten und passen die Schockstärke automatisch an, wenn sie für Kinder geeignet sind.
Schritt-für-Schritt: So funktioniert die Anwendung eines Defibrillators
Wenn eine Person bewusstlos am Boden liegt und weder auf Ansprache noch auf kräftige Berührungen reagiert und keine regelmäßige Atmung zeigt, deutet dies auf einen Herz-Kreislauf-Stillstand hin. In diesem Fall muss sofort gehandelt werden. So sollten Sie vorgehen:
1. Notruf absetzen und Situation einschätzen
Wählen Sie umgehend den Notruf (112) und prüfen Sie, ob die Person ansprechbar ist und normal atmet. Falls dies nicht der Fall ist, beginnen Sie sofort mit der Wiederbelebung.
2. Defibrillator holen und einschalten
Falls ein AED in der Nähe ist, holen Sie ihn schnell und schalten Sie das Gerät ein.
3. Elektroden richtig platzieren
Der Defibrillator wird Ihnen genaue Anweisungen zur Platzierung der Elektroden auf dem Oberkörper der bewusstlosen Person geben. In der Regel wird eine Elektrode unterhalb des rechten Schlüsselbeins und die andere auf der linken unteren Brustseite angebracht.
4. Herzrhythmus analysieren
Das Gerät analysiert den Herzrhythmus der betroffenen Person und entscheidet, ob ein Schock notwendig ist. Achten Sie darauf, dass während dieser Analyse niemand die Person berührt.
5. Schockabgabe durch den Defibrillator
Wenn das Gerät Kammerflimmern feststellt, gibt es einen Schock ab. Einige AEDs liefern den Schock automatisch, bei anderen müssen Sie die Schocktaste drücken.
6. Herzdruckmassage und Wiederbelebung fortsetzen
Nach der Schockabgabe beginnen Sie umgehend mit der Herzdruckmassage und setzen den Reanimationsprozess fort, bis der Notarzt eintrifft oder erste Lebenszeichen wie selbstständige Atmung oder Augenöffnen erkennbar sind.
Die Anwendung eines Defibrillators kann Leben retten
Defibrillatoren sind so konzipiert, dass sie von jedermann verwendet werden können, auch ohne medizinische Vorkenntnisse. Alle erforderlichen Materialien für den sofortigen Einsatz sind im AED enthalten. Durch moderne Technologie und nützliche Apps lässt sich der Standort des nächstgelegenen Defibrillators schnell und einfach über das Smartphone finden.















